Grüne Serie
Die grüne Serie besteht aus 96 Bildern, gemalt in Öl auf Nessel, 45 cm x 64 cm.
Die Studien dazu sind im Botanischen Garten Berlin entstanden. Zahlreiche
Zeichnungen und Studien dienten als Vorlage. Die Serie lässt sich in beliebig
viel Variationen hängen.
Bislang wurde sie in ihrer Gesamtheit dreimal präsentiert, in den
Geschäftsräumen von Nikolaus Ziegert, Berlin, im Atalante, Berlin und mit
Esskultur im Ostasiatischen Museum in Berlin Dahlem. Die Zusammenstellung war
jedes Mal eine völlig andere.
Auszug aus der Eröffnungsrede von Dr. W. Ullrich anlässlich der Eröffnung
in
den Geschäftsräumen von Nikolaus Ziegert:
... Doch die „Grüne Serie“ von Elisabeth Lüchtefeld lässt sich unter keine
dieser Bild-Strategien subsumieren – nein, hier ist die Serialität nochmals auf
ganz andere Weise wichtig und hat, wie ich finde, sehr viel mit dem gewählten
Thema zu tun. Es geht nämlich um die Vielfalt der Natur – um die unglaubliche
Differenziertheit der Formen, Strukturen und Töne, die man an Pflanzen entdecken
– und eben nur in einer Vielzahl von Bildern darstellen kann.
Diese Präsentation von Ausschnitten wirkt sich auf die Erscheinung, die man von
Natur erhält, im übrigen durchaus unterschiedlich aus, ja gibt gleichsam ganz
verschiedenen Naturbegriffen ihr Recht.
Da sind Bilder, auf denen sich Natur symmetriebewusst, fast geometrisch-exakt oder wie ein abstraktes Muster präsentiert, so dass man kaum
umhin kann, dahinter eine höhere Zweckmäßigkeit, ein Konzept und damit so etwas
wie eine Schöpfung zu unterstellen. Doch dann gibt es ebenso – und gleich
daneben – Bilder, auf denen es wild wuchert, wo sich Formen ineinander
verschlingen oder als solche gar nicht deutlich ausprägen. Hier käme man wohl
kaum darauf, einen Schöpfungsplan zu behaupten, und viel eher sieht man das
Drängen blinder, archaisch wirkender Kraft, zufällig-chaotisches Mutieren auch
das Gegeneinander ungeordneter Elemente. Die Bilder, die diesen Eindruck
vermitteln, sind von E.L. auch gröber, gestischer gemalt, wirken gar eher als
spontaner Kraftausbruch denn als die genaue Wiedergabe eleganter Formen, wie sie
auf anderen der Bilder Thema sind. Also der alte Streit zwischen Theologie und
Darwin wird auch hier nicht entschieden, doch er wird – meiner Meinung nach –
höchst eindrucksvoll illustriert oder wird überhaupt erst (wieder)
nachvollziehbar, zugleich aber – und das ist wohl noch wichtiger – als solcher
gleichgültig, da sich die unterschiedlichen Bilder der Serie – so zu einer
Einheit versammelt – letztlich doch nur als Spielarten derselben einen Natur
offenbaren. ...
Postkartenset Grüne Serie:
48 Karten im Schuber mit Begleittext von Dr. W. UllrichVertrieb: Atelier Lüchtefeld
20 Euro
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